LNN Berichte
Wie bereits berichtet, würde ein komplett auf e-Autos umgestellter Verkehr den jährlichen Energiebedarf um 102 Mrd. kWh auf 749 Mrd. kWh erhöhen. Das hört sich erst einmal machbar an. Die noch zu klärende Frage ist, ob der gesamte PKW-Verkehr wirklich umstellbar ist? Aus Sicht der Grünen gar kein Problem. Doch wie sehen die Fakten aus?
Nicht betrachtet, aber essentiell wichtig ist die Bereitstellung der Energie. Wie kommt die Energie in die Batterie?
Schaut man in ein Parkhaus z.B. am Flugplatz, dann stehen da tausende Fahrzeuge. Flugreisende stellen dort ihr Fahrzeug ab. Das geht natürlich auch mit einem e-Auto, aber kann es auch geladen werden? Nicht jeder Stellplatz hat eine Ladestation. Sicherlich lassen sich die Fahrzeuge in der eigenen Garage laden, aber genau hier entsteht ein logistisches Problem. Nicht jeder hat eine eigene Garage.
Was ist mit den Fahrzeugen, die in den Städten und Ortschaften auf öffentlichen Stellplätzen und am Straßenrand stehen? Könnten die an ihrem Standort geladen werden? Natürlich nicht, es gibt nicht für jeden möglichen Stellplatz eine Ladestation. Und genau hier entsteht das Problem. Es wird technisch problematisch sein, 45 Mio. PKW stetig wieder aufzuladen.
Die Lösung der Industrie sind höhere Batteriekapazitäten und schnellere Ladezeiten, um die Reichweite zu erhöhen und die Ladezeiten zu verkürzen.
Tesla betreibt ein Netz sogenannter Supercharger (Schnellladestation), um die Versorgung der Flotte auf Langstrecken zu ermöglichen. Diese Schnelllader haben eine Ladeleistung von 135KW. Ein normaler Hausanschluss hat in der Regel 43KW. Auch da kann ein Tesla aufgeladen werden, aber eben nicht per Schnellladung. Stellt man sich jetzt vor, in einem Hotel stehen zwei Tesla an Schnellladern und das Hotel hat einen Niederspannungsanschluss (100kVA), dann wird es eng.
Die Lösung der Industrie sollen Ladestationen mit 150kW sein. Das hört sich genial an. Nur, wo werden die angeschlossen? Wenn man dann zwei Fahrzeuge parallel aufladen möchte, sind es schon 300KW.
Und jetzt schauen wir wieder ins Parkhaus am Flugplatz. Flughafen Hamburg 11000 Stellplätze, 10% der Fahrzeuge werden gleichzeitig geladen, also 1000 Fahrzeuge laden am Superlader mit 150kW. Macht 150000 KW. Das sind 150MW. Ein 10kV Mittelspannungsanschluss hat 1MW. Kein Parkhaus besitzt einen 10KV Mittelspannungsanschluss und bräuchte einen Hochspannungsanschluss.
Eine völlige Umstellung auf 100% e-Mobilität wird nicht funktionieren, da man die ganzen Fahrzeuge gar nicht mehr aufladen kann. Die Kosten für eine derartige Infrastruktur wären astronomisch.
100% e-Mobilität bleibt somit erst einmal ein Traum.
Das schließt nicht aus, dass für Kurzstrecken zwischen Arbeitgeber und Wohnort oder Wohnort und Einkaufszentrum e-Fahrzeugen durchaus eine Alternative sind.
24.10.2016 lnn.de
In Deutschland wurden 2015 mit 45,1 Mio. PKW insgesamt 640 Mrd. km gefahren. Setzt man jetzt einen Verbrauch von 0,16 KWh/km an, dann hätte ein komplett auf E-Mobilität umgestellter PKW-Verkehr den Stromverbrauch von 647 Mrd. kWh/Jahr um 102 Mrd. kWh auf 749 Mrd. kWh erhöht. Das klingt erst einmal realisierbar. Fraglich ist, ob eine derartige km-Leistung bedingt durch die Ladezyklen überhaut zusammengefahren werden kann. Die Reichweitenunterschiede zwischen E-Autos und herkömmlichen Fahrzeugen sind erheblich. Kann man mit Verbrennungsmotoren durchaus in wenigen Stunden Distanzen von 1000km überbrücken, ist das bei E-Autos unter Berücksichtigung längerer Ladestopps weitaus problematischer zu werten.
09.10.2016 lnn.de
Bei den Deutschen muss alles immer 100% sein, Kompromisse sind nicht möglich, jeder beharrt auf seinen Standpunkt. weiter lesen
Ein Dieselfahrzeug verbraucht wesentlich weniger Kraftstoff als ein Benziner. Ein Diesel generiert wesentlich weniger CO2 als ein Benziner. Ein Diesel stößt weniger Ruß aus als ein Benziner, da Diesel im Gegensatz zu Benzinern Rußpartikelfilter haben.
Nur wird das in der aktuellen Diskussion nicht thematisiert. weiter lesen
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