LNN - INFO
 

LNN Berichte

Thema Diesel (die Zusammenfassung)

Eine Thematik, die mittlerweile sehr kontroverse Diskussionen ausgelöst hat und sich daher sachlich kaum aufarbeiten lässt, da viel Emotion und verhärtete Fronten die Sicht auf die Fakten vernebelt.

Hier ist viel technisches Know-how weggeworfen worden, weil man nicht in der Lage ist, eine emotionslose faktenbasierte Diskussion zu führen, sondern Parolen nachläuft.

Das ist wieder einmal beschreibend dafür, wie unverantwortliche Handlungsweisen letztlich Richtungen beeinflussen, die eigentlichen Zielen entgegenwirken, weil technologische, teils sogar mathematische Tatsachen schlicht ignoriert werden. In dieser Thematik spielen viele Faktoren eine Rolle, die wesentlich sind, aber nicht thematisiert werden.

Sicher ist, dass die Automobilindustrie und insbesondere VW den Auslöser dieses Skandals selbst initiiert hat. Doch sollte man auch nicht völlig außer Acht lassen, dass es auch noch andere Perspektiven gibt.

Eine vorgeschriebene Prüfmethodik dient der Sicherstellung der Vereinheitlichung der Prüfbedingungen. Ohne diese Regularien wären gleiche Prüfbedingungen auch nicht zu erreichen. Hier liegt auch nicht der Fehler. Schwachpunkte sind die ganzen Ausnahmen, denn die Fahrzeuge sind und dürfen auch für diesen Prüfzyklus optimiert sein. Das legitimiert natürlich nicht einen Fall wie bei VW, wo der Schadstoffausstoß ausschließlich für den Prüfzyklus optimiert wurde und dann im Realbetrieb der Grenzwert (NOX) nicht im Geringsten eingehalten wird. Gleiches gilt aber eigentlich auch für den Fall einer zeitlich begrenzten Regelung, die dann im fortlaufenden Fahrbetrieb (meist nach der Zeit des Prüfzyklus) zum Motorenschutz abstellt wird. Das sieht auch sehr nach einem Workaround aus, ist aber sicherlich reiner Zufall.

Alle diese Praktiken sind Jahrzehnte lang von den Aufsichtsbehörden hingenommen worden, obwohl es Warnungen gegeben hat. Hätte man hier näher hingeschaut, dann wäre diese Mauschelei auch gar nicht erst entstanden. Nun aber von blindem Aktionismus getrieben, durchaus neuen Fahrzeugen die Zufahrten zu bestimmten Bereichen verwehren zu wollen und damit letztlich den Bürgern wieder einmal den gesamten finanziellen Schaden dieser jahrelangen Versäumnisse aufzulasten, ist typisch.

Denn diese Affäre, die von wenigen durch nicht zu beschreibende Arroganz ausgelöst worden ist, generiert mittlerweile einen immensen finanziellen Schaden für die gesamte Diesel-Branche. Hier sind tausende Arbeitsplätze gefährdet, die nicht mehr zu kompensieren sind.

Obwohl die deutsche Dieseltechnologie führend in der Welt ist und durch technische Maßnahmen auch den NOX-Wert einhalten könnte, wird akzeptiert, dass durch den Wegfall des Diesels die Verbräuche und somit der Rohstoffbedarf ansteigen wird. Wir akzeptieren ferner einen höheren CO2-Ausstoß, denn der ist bei Benzinern 15% höher als bei einem Diesel.

Aktuell verzeichnet sich bereits der Trend, weg von Diesel. Klar wägt das jeder für sich ab, wenn er sich jetzt ein neues Fahrzeug bestellt. Aber auch wenn es zu Fahrverboten für einige Fahrzeuge kommen wird, steht eines bereits sicher fest. Es wird weitreichende Ausnahmeregelungen geben. Nur einer wird zahlen, der Pendler, der sich aus wirtschaftlichen Gründen einen Diesel gekauft hat, denn der hat keine Lobby.

Wir befinden uns im Dieselwahn und man kann es nicht mehr anders bezeichnen, was sich da gerade unter der Rubrik Umweltschutz abspielt. Die ganze Hysterie fokussiert momentan einzig auf den Stickoxide-Wert.

Der Grenzwert liegt bei 40µg/m³. Jedoch gibt es hier auch einen weiteren Grenzwert und zwar den am Arbeitsplatz und der liegt bei 950µg/m³. Das bedeutet, dass die in einigen Städten punktuell gemessenen Überschreitungen, die übrigens bereits etwas abseits der Hauptverkehrsadern schon nicht mehr gegeben sind, sehr viel gefährlicher dargestellt werden, als sie möglicherweise sind. Ein Arbeiter kann 5 Tage die Woche, 8 Stunden am Tage einem 23-mal höheren Wert ausgesetzt werden. Das ist nicht ganz leicht zu verstehen, zumal sich niemand an den neuralgischen Messpunkten stundenlang aufhalten wird.
Der, laut Umweltbundesamt punktuell gemessene höchste Wert ist 90µg/m³. Um in etwa die gleiche Konzentration zu erlangen, wie der Arbeiter an seinem Arbeitsplatz, müsste man sich also 80 Stunden (am Tag) an diesem Punkt aufhalten. Wir sparen uns hier jeglichen Kommentar. Auch die kurzfristigen Überschreitungen (200 µg/m³ dürfen im Jahr nicht öfter als 18-mal überschritten werden) sind immer noch geringen als der zulässige Grenzwert am Arbeitsplatz.

Es handelt sich bei den Überschreitungen ausschließlich um Messstellen an viel befahrenen Straßen. Es sind sogar Punkte ausgewählt, wo zwar viel Verkehr herrscht, sich aber in der Nähe gar kein Wohngebäude befindet. Mit zunehmender Entfernung nimmt die Stickoxidkonzentration ab. Es ist auch niemals ein ganzes Stadtgebiet betroffen und diese Werte stehen auch nicht grundsätzlich immer an. Das sollte man wissen.

Deutschland ist das Land mit den meisten Messstellen in der EU. Es gibt kein weiteres Land, das so viele Messstellen hat. Meist wird in anderen Ländern auch nicht direkt an den neuralgischen Verkehrspunkt gemessen, sondern etwas abseits. Ob das richtig ist, sei mal dahingestellt, aber ob der aktuelle Dieselwahn diesen blinden Aktionismus rechtfertigt, muss doch arg bezweifelt werden.

Wie bereits aufgeführt, verbraucht ein Dieselfahrzeug wesentlich weniger Kraftstoff als ein Benziner. Ein Diesel generiert wesentlich weniger CO2 als ein Benziner. Ein Diesel stößt auch nicht mehr Ruß aus als ein Benziner, denn ein Diesel hat im Gegensatz zum Benziner einen Rußpartikelfilter. Egal, aktuell brisant scheint nur noch der NOX-Ausstoß zu sein. Es ist auch völlig irrelevant, dass Stickoxide nicht in der Luft verbleiben, ganz im Gegenteil zum CO2. Alles unerheblich, auch wenn es vor dem Dieselwahn noch thematisiert wurde, werden alle diese Fakten derzeit vollends ignoriert. Man hat den Schuldigen für die gesamte Problematik „Umwelt” ausgemacht, und das ist der Diesel. Selbst der Feinstaub wird in einigen Abhandlungen unter Ausblendung jeglicher Fachkenntnis ausschließlich dem Diesel zugeschrieben. Ja, es ist tatsächlich ein Wahn.

Man könnte die NOX- Problematik lösen, ziemlich leicht sogar. Dann hätte man einen Motor, der den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren und den Rohölverbrauch senken könnte. Nur genau das scheint niemand zu wollen. Selbst Umweltschützer und Nichtregierungsorganisationen blenden diese Fakten komplett aus. Warum ist das so? Wird hier etwas in eine andere Richtung gesteuert?

Resümee:

Mehr Kraftstoffverbrauch =

  • Mehr Steuereinnahmen
  • Hohe Rohölpreise
  • Mehr Fracking
  • Mehr CO2

Fazit: Nur Gewinner (außer Pendler und Umwelt)

27.12.2017 lnn.de

 

Warum es in Deutschland keine Kompromisse gibt

Bei den Deutschen muss alles immer 100% sein, Kompromisse sind nicht möglich, jeder beharrt auf seinen Standpunkt. weiter lesen


E-Mobilität noch einmal nachgerechnet

Wie bereits berichtet, würde ein komplett auf e-Autos umgestellter Verkehr den jährlichen Energiebedarf um 102 Mrd. kWh auf 749 Mrd. kWh erhöhen. Das hört sich erst einmal machbar an. Die noch zu klärende Frage ist, ob der gesamte PKW-Verkehr wirklich umstellbar ist? weiter lesen



 
Copyright © lnn.de
Impressum Disclaimer Datenschutz Kontakt