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Diesel

Eine Thematik, die mittlerweile sehr kontroverse Diskussionen ausgelöst hat und daher nicht leicht zu analysieren ist. Viele Emotionen lassen teilweise die Sicht auf die Fakten verschwimmen.

Eine vorgeschriebene Prüfmethodik dient der Sicherstellung der Vereinheitlichung der Prüfbedingungen. Ohne diese Regularien wären gleiche Prüfbedingungen auch nicht zu erreichen. Hier liegt auch nicht der Fehler. Schwachpunkte sind die ganzen Ausnahmen, denn die Fahrzeuge sind und dürfen für diesen Prüfzyklus optimiert sein. Das legitimiert natürlich nicht einen Fall wie VW, wo die Schadstoffbegrenzung ausschließlich für den Prüfzyklus optimiert wurde und dann im Realbetrieb keinerlei Grenzwerte eingehalten werden. Gleiches gilt aber eigentlich auch für den Fall einer zeitlich begrenzten Regelung, die dann im fortlaufenden Fahrbetrieb (meist nach der Zeit des Prüfzyklus) zum Motorenschutz abstellt wird. Das sieht auch sehr nach einem Workaround aus, ist aber sicherlich reiner Zufall.

Alle diese Praktiken sind Jahrzehnte lang von den Aufsichtsbehörden hingenommen worden, obwohl es Warnungen gegeben hat. Hätte man hier näher hingeschaut, dann wäre diese Mauschelei auch gar nicht erst entstanden.

Nun aber in blindem Aktionismus durchaus neuen Fahrzeugen die Zufahrten zu bestimmten Bereichen verwehren zu wollen und damit letztlich den Bürgern wieder einmal den gesamten finanziellen Schaden dieser jahrelangen Versäumnisse aufzulasten, ist typisch.

Von wenigen durch eine nicht zu beschreibende Arroganz ausgelöst, generiert diese Affäre mittlerweile einen immensen finanziellen Schaden, nicht nur für die betroffenen Fahrzeughalter, sondern für die gesamte Diesel-Branche. Hier sind tausende Arbeitsplätze gefährdet, die nicht mehr zu kompensieren sind. Aktuell verzeichnet sich bereits der Trend, weg von Diesel. Klar wägt das jeder für sich ab, wenn er sich jetzt ein neues Fahrzeug bestellt. Aber auch wenn es zu Fahrverboten für einige Fahrzeuge kommen wird, steht eines bereits sicher fest. Es wird weitreichende Ausnahmeregelungen geben. Nur einer wird zahlen, der Pendler, der sich aus wirtschaftlichen Gründen einen Diesel gekauft hat, denn der hat keine Lobby.

19.03.2017 LNN
 
 
 

 

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